65% der Deutschen, die wegen der Arbeit auswandern, haben dort selbst einen Job gefunden. 26% wurden gezielt von einer Firma abgeworben und 9% wollen ein Unternehmen gründen. Das geht aus der Expat Insider 2018 Studie von InterNations hervor.
Deutsche Karrieremenschen sind Expats mit hohem Bildungsniveau, die ins Ausland ziehen, um ihrer Karriere auf die Sprünge zu helfen: Mehr als ein Viertel (27%) hat einen Doktortitel – das sind 17 Prozentpunkte mehr als der weltweite Durchschnitt unter den Karrieremenschen (10%). In ihrem Aufenthaltsland arbeiten sie vor allem im Bildungswesen und akademischen Bereich (13%), in Herstellung, Produktion & Ingenieurswesen (12%) sowie in der IT-Branche (11%). Ein deutscher Karrieremensch in den USA schätzt dort vor allem, „wie einfach es ist, ein Unternehmen zu gründen“, während einer Umfrageteilnehmerin in China an ihrer Arbeit besonders gefällt, dass sie dort „viele eigenverantwortliche Entscheidungen treffen kann“.
Viel Arbeit...
Mit 46,1 Arbeitsstunden pro Woche (Vollzeit) sind die Karrieremenschen aus Deutschland fleißiger als der globale Durchschnitt (44,7 Stunden). Angesichts der hohen Stundenzahl ist es allerdings kein Wunder, dass 23 Prozent mit ihren Arbeitszeiten unzufrieden sind (im Vergleich zu 19% weltweit). Außerdem scheint sich die harte Arbeit nicht immer zu lohnen: Nur 54 Prozent der deutschen Karrieremenschen glauben, dass sie als Expats mehr verdienen als in einer vergleichbaren Position in der Heimat (weltweit: 59%).
... macht nicht unbedingt zufrieden
Des Weiteren sind sie auch mit ihren Karrierechancen weniger zufrieden als der globale Durchschnitt unter allen Karrieremenschen (52% vs. 59%). Dass bei ihnen die Arbeit an erster Stelle steht, wirkt sich auch auf ihr Privatleben aus: Fast einer von fünf deutschen Karrieremenschen (19%) lebt zurzeit nicht im gleichen Land wie der Partner – nur unter den deutschen Entsandten ist dieser Anteil mit 21 Prozent noch höher. Zudem fällt es fast der Hälfte der deutschen Karrieremenschen (47%) schwer, im Ausland neue Freunde zu finden. Ein deutscher Expat in Frankreich hadert beispielsweise mit „dem sozialen Umfeld, in welchem es nahezu unmöglich ist, Anschluss zu finden“. Vielleicht ist dies eine mögliche Erklärung dafür, warum 24 Prozent der deutschen Karrieremenschen glauben, dass sie sich in ihrem momentanen Aufenthaltsland niemals zu Hause fühlen werden – weltweit sind es lediglich 18 Prozent.